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Überreizte Neurosensitivität? Warum Abgrenzung keine gute Lösung ist.

Aktualisiert: 19. März 2024

Bist du häufig in der Verteidigung, am Abwehren, dich schützen vor allen möglichen Reizen und Energien? Was dich viel Kraft und Energie kostet? Und wüsstest du gerne, warum Abgrenzung nicht die Lösung ist und was anstelle davon helfen würde? Dann lies gerne weiter!


Wenn du schnell die Antwort wissen willst, dann gehe direkt zum letzten Punkt-> Meinen eigenen Raum einnehmen und gestalten.


Innenwelt, Abgrenzung und Integration (Urformen)
Innenwelt, Abgrenzung und Integration (Urformen)

Stark neurosensitive Menschen verfügen per Definition über eine erhöhte Wahrnehmung (vgl. Definition Neurosensitivität -> klick). Das heisst, ihr Thalamus – das ist der Filter im Gehirn, der alle eingehenden Sinnesreize auf ihre Relevanz prüft, bevor sie ins Bewusstsein vorgelassen werden – lässt bei ihnen mehr Reize durch als bei weniger sensitiven Menschen.


Dies ist auf der einen Seite eine grosse Bereicherung, weil eine erhöhte Wahrnehmung ein intensiveres Erleben angenehmer Reize wie z.B. zarte Blumendüfte ermöglicht, aber auch anfälliger machen kann für Überstimulation, also reizbarer und schneller gestresst - je nachdem, wie jemand gelernt hat, mit negativen Reizen umzugehen.


Dabei machen die Reize von aussen gerade mal 1% der Wahrnehmung aus (Quelle: Gerhard Roth, Neurowissenschaftler an der Universität Bremen), bei erhöht Wahrnehmenden etwas mehr. Den ganzen Rest liefert das Gedächtnis, das durch unsere Erfahrungen und unser Weltbild geprägt ist (mehr Infos dazu in meinen Video-Blog "Wie Bilder Emotionen steuern, Teil 1 -> klick).


Und da wir Menschen dazu neigen, unsere interpretative Wahrnehmung mit «Wahrheit» gleichzusetzen, gibt es so viele «Wahrheiten» wie Menschen. Alles ist relativ, wie Einstein schon sagte…

Wahrnehmen durch die Brille der erlernten Glaubenssätze

Unsere Wahrnehmung ist also vorwiegend «hausgemacht», weil das Gehirn die eintreffenden Sinnesreize entsprechend seiner Prägungen zu einem Bild vervollständigt.


Das hat auch grosse Vorteile. Da das Gehirn von stark Neurosensitiven sehr dicht verschaltet ist, ermöglicht es viele Assoziationen und befähigt zu einem vernetzten, kreativen und bei manchen auch innovativen Denken.


Die Schattenseite dieser Qualität überwiegt dann, wenn du aus deiner Prägung heraus vor allem im Vermeidungsmodus denkst und handelst.


Dann interpretierst du viele eingehenden Reize als «feindlich», gegen dich gerichtet und wehrst sie ab. Im Abwehrmodus ist dein Stresslevel entsprechend konstant hoch, wie beispielsweise bei einem Computerspiel, wo man immer mehr «Feinde» abwehren muss, je länger das Spiel dauert.


Wo die Aufmerksamkeit hingeht, dahin fliesst die Energie – in diesem Fall in die Abwehr, was das vermeintliche Problem, den «Feind» nur aufbläst und stärkt. Du ziehst Grenzen, erbaust Mauern mit dem Ergebnis, dass sich das Leid vergrössert, sowohl bei dir, als auch in deinem Umfeld.


Was wäre denn die Alternative?

Für dich einstehen und verbunden bleiben

Durch Abwehr bzw. Abgrenzung entsteht ein Gefühl des Getrenntseins, das ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle vermittelt, jedoch auch leidvolle Gefühle von Einsamkeit und Sinnlosigkeit hervorrufen kann.


Wer in der Abwehr gefangen ist und bereits Bollwerke um sich herum errichtet hat, zieht sich immer mehr zurück und verengt seinen Lebensradius. Dann fehlt auch das Gefühl der Geborgenheit, das nur durch die Verbundenheit mit anderen Menschen und ein entsprechendes Grundvertrauen in ihre Gutwilligkeit genährt werden kann.


Ich kann aber in Kontakt mit anderen gehen, mich berühren lassen, durchlässig bleiben und trotzdem in meiner eigenen Energie sein. Nämlich dann, wenn ich meinen eigenen Raum einnehme, in meiner Energie bleibe und zu mir stehe.


Mich selbst ausfülle.


Anstatt immer im Aussen zu sein, zu versuchen, es allen rechtzumachen und meine eigenen Bedürfnisse dabei geflissentlich zu ignorieren.


Wenn ich bei mir, in meinem Körper verankert bleibe (z.B. Aufmerksamkeit auf Atmung), meinen Raum einnehme und mich selbst spüre und annehme, wie ich bin, dann brauche ich nicht in die Verteidigung zu gehen.


Damit meine ich nicht, dass ich mit allem einverstanden sein muss. Klar Nein zu sagen, bedeutet auch, für mich einzustehen. Ich sage dann Ja zu mir selbst.


Dann bleibt meine Energie bei mir und fliesst nicht ab in die Verteidigung. Dann habe ich die Wahl, ob und wie ich auf Bedürfnisse anderer eingehe und fühle mich frei und selbstbestimmt.


Möchtest du wissen, wie du das üben kannst? In meinen Onlinekurs "Zugang zum Malen" für erhöht Neurosensitive zeige ich dir, wie du das Malen als Werkzeug zum üben nutzen kannst und einen einfachen Zugang zum Malen und deiner gestalterischen Kreativität findest.


Hier erfährst du mehr zum Onlinekurs Zugang zum Malen -> klick.

Bewusstes Wahrnehmen schafft innere Distanz zu negativen Reizen

Ein wichtiger Schritt, um die Negativspirale umzudrehen, ist die Entkoppelung der Wahrnehmung von hausgemachten Bewertungen. Nur Wahrnehmen, was ist.


Es ist die Bewertung, an der wir leiden. Wenn ich mich den Reizen ausgeliefert fühle, gehe ich in die Verteidigung.


Um die Wahrnehmung ohne Denken zu üben, kannst du beispielsweise bei einem Spaziergang immer wieder vom Denken in die Wahrnehmung switchen, indem du deine Aufmerksamkeit bewusst auf die Geräusche (z.B. die Vogelstimmen) lenkst. Oder Gerüche.


Reize übers Gehör oder die Nase oder die Haut (z.B. Wind, der übers Gesicht streift) sind weniger an Erinnerungen und Gedanken gekoppelt als das, was du mit den Augen wahrnimmst. Zudem sind sie konstanter.


Wenn die Aufmerksamkeit in Gedanken oder Gefühle abdriftet, holst du sie ohne Werten in Ruhe wieder zurück auf die Sinneswahrnehmung. So trainierst du den Muskel deiner Aufmerksamkeit und entspannst gleichzeitig dein Gehirn, gönnst ihm eine Pause vom Denken.


Nützliche Übungen zur bewussten Wahrnehmung gebe ich dir auch in meinem Onlinekurs "Zugang zum Malen" an die Hand. Hier erfährst du mehr zum Onlinekurs Zugang zum Malen -> klick.

Fremdenergien lassen, wo sie sind

Ein Klient von mir nimmt stark Fremdenergien wahr, d.h. er spürt Gedanken und Gefühle anderer Menschen und fühlt sich dadurch belastet.


Sobald er sich bewusstwird, dass es sich nicht um seine eigenen handelt, schafft er innere Distanz, Raum und kann die Fremdenergien dort lassen, wo sie sind. Wenn er sich aber dagegen wehrt, sich z.B. über sie aufregt, hat sein Gehirn die Reize bereits als «Gefahr» erkannt. Er verliert Energie.


Dass er für bestimmte Fremdenergien so offen ist, hat damit zu tun, dass er mit ihnen in Resonanz geht. Wie ein Alarmknopf, der einen Gedanken auslöst, wie z.B. «ich werde nicht respektiert». Dieser Gedanke löst Verärgerung, Widerwille aus.


Wenn wir jetzt gemeinsam die konkrete Situation anschauen, isolieren wir den ursprünglichen Reiz. Was genau hat den Alarm ausgelöst?


Das kann eine Stimmung im Raum sein, aber auch eine Geste, ein Gesichtsausdruck, eine Körperhaltung, ein Wort einer anderen Person.


Wichtig ist der Gedanke, den der Reiz bei ihm auslöst. Z.B. die Bewertung «das ist respektlos».


Durch dieses genaue Hinschauen entkoppeln wir den ursprünglichen Reiz von der Bewertung, der Interpretation. Ob es sich tatsächlich um eine «Respektlosigkeit» handelt, wird dann zur Nebensache. Schliesslich liesse sich die Situation auch anders interpretieren.


Dadurch wird ihm bewusst, dass es nur ein Gedanke ist, nicht die «Realität». Anstatt sich dagegen zu wehren (-> Ärger), kann er den Gedanken einfach stehen lassen, ihn quasi von aussen betrachten, interessiert anerkennen und dann die Aufmerksamkeit nach innen richten, auf die Atmung, das eigene Energiefeld, den eigenen Raum.


Nützliche Übungen zum Umgang mit Fremdenergien erhältst du in meinem Onlinekurs "Zugang zum Malen". Hier erfährst du mehr zum Onlinekurs Zugang zum Malen -> klick.

Meinen eigenen Raum einnehmen und gestalten

Um mit Fremdenergien nicht in Resonanz zu gehen und mich damit im Aussen, in der Abwehr zu verlieren, muss ich also bei mir bleiben, in meinem Körper und meiner Energie.


Bei mir zuhause sein.


Und hier wird es für manche schwierig, weil sie ihr Zuhause gar nicht richtig kennen – zu oft halten sie sich auswärts auf, sind entweder mit Verteidigung beschäftigt oder gehen den Wünschen und Anforderungen anderer nach.


Für den Verstand (das Ego) ist es viel einfacher, sich mit Abwehr, den «Fehlern» oder Wünschen anderer zu beschäftigen als mit dem eigenen Sein.


Sich im Tun zu verlieren, anstatt es sich zuhause gemütlich zu machen, mal hier genau hinzuschauen.


Womit willst du deinen Raum, dein Zuhause füllen? Wenn du deinen Raum selbst ausfüllst, kann er auch nicht von anderen (Fremdenergien, Reizüberflutung) eingenommen werden.


Was kann ich alles entsorgen, damit ich mich zuhause wohl fühle? Von welchen Prägungen und Glaubenssätzen darf ich mich getrost trennen, weil sie längst ausgedient haben? Sie sind wie sperrige Möbelstücke, die durch passendere, bequemere ersetzt werden können.


Oder vielleicht hättest du gerne etwas mehr Raum und Luft? Du kannst deinen Wohlfühlraum beliebig ausdehnen, wenn du die Mauern der Abwehr entfernt hast.


Möchtest du dein eigenes Zuhause, dein Sein besser kennenlernen? Vielleicht den einen oder anderen Raum in deinem Denken und Wahrnehmen entrümpeln und/oder ummöblieren?


Und hättest du dabei gerne jemanden zur Seite, die dich beim Perspektivenwechsel unterstützt? Ein Blick von aussen kann manchmal helfen, Gedanken und Gefühle zu sortieren. Ich bin gerne für dich da!


Hier kannst du ein Kennenlerngespräch anfordern -> klick.


Oder möchtest du noch mehr zum Thema Prägungen erfahren und einen einfachen Zugang zum Malen erhalten? Dann wäre der Onlinekurs "Zugang zum Malen" etwas für dich.


Hier erfährst du mehr zum Onlinekurs Zugang zum Malen -> klick.


Du siehst also, Abgrenzung und Abwehr/Verteidigung sind keine guten Lösungen, wenn du dich überreizt und/oder durch Fremdenergien belastet fühlst. Es lohnt sich, stattdessen hinderliche Resonanzen (Glaubenssätze, Werte), an denen Fremdenergien andocken können, unter die Lupe zu nehmen und abzubauen. Und deinen eigenen Raum immer mehr einzunehmen, auszudehnen und zu gestalten. So dass du dich in deinem Körper und deinem Selbst sicher, wohl und zu Hause fühlen kannst.


 
 
 

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